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Die Erfindung
der Ungleichheit.
Das letzte Buch
der Marguerite Duras

 

 

Autor Björn Hayer
Besetzung 2D/3H + 3 Paare
Stimmen aus dem Off
  frei zur UA

 

Bevor Marguerite Duras, Grande Dame des Nouveau Roman, am 3. März 1996 verstarb, erlebte sie eine besonders intensive Zeit: Fast zwanzig Jahre währte die Beziehung zwischen ihr und dem mehr als vierzig Jahre jüngeren Yann Andréa, der sein Studium aufgab, um voll und ganz in einer gemeinsamen Schriftstellerexistenz mit ihr aufzugehen. Er war Liebhaber, Pfleger, Muse und überdies Projektionsfigur all der Tiraden und Kapriolen einer Schriftstellerin, die unheilbare Alkoholikerin war.

„Die Erfindung der Ungleichheit. Das letzte Buch der Marguerite Duras“ weist über die liaison d‘ amour zweier Sprachliebender hinaus. Ist bereits in den letzten vier Werken von Duras und Andréa, denen auch eine innige Korrespondenz der beiden innewohnt, eine Reflexion über das Schreiben als Instrument zur Überwindung der Grenze zwischen Dies- und Jenseits angelegt, so entstehen in diesem Drama Dialoge zwischen Menschen, die der Tod (bald) trennt oder getrennt hat: Im Gespräch miteinander sein, wenn eine übergroße Stille alles, was gesagt wird, ungesagt zu machen droht. Dies betrifft zum einen den nicht versiegenden Dialog zwischen Marguerite und Yann, zum anderen ein junges Paar – Paul und Blanka – aus dem 21. Jahrhundert. Sie finden ihr Glück nach einem Theaterbesuch, können es aber nur wenige Jahre genießen, weil Blanka unheilbar erkrankt ist. Können Theater und Literaturen so genanntem „Schicksal“ Einhalt gebieten, wenn es ums Ganze – ein Leben – geht?  Oder grenzen sie aus und exekutieren ein Abgrenzungsregime, das zu überwinden sie angetreten sind? Wie sich herausstellt, entspringen Blanka und Paul der schriftstellerischen Fantasie Marguerites. Entkommen sie ihr auch?  Lässt sich die mit dem eigenen Totsein ringende Autorin noch zur Abkehr von einem „tragischen Ende“ bewegen? Wie viel Moral, wie viel Mitgefühl erfordert Autor*innenschaft?