Schöner Wohnen I (Tragikomödie) und Schöner Wohnen II – Wer jetzt kein Haus hat (erweiterte Fassung)
Profil
Autoren | Alfred Bergmann |
Synopse
Bühnenbild:
Ein weitläufiger hallenartiger Raum in einer ehemals herrschaftlichen, jetzt heruntergekommenen Stadtvilla, die als einzige im Viertel noch nicht dem Abriss zum Opfer gefallen ist. Der Raum ist eine Mischung aus Wohnküche und ehemaligem Salon mit alten zerschlissenen Möbeln, einem Fernseher, Ledersesseln, Regalen. Musikinstrumente einer Rockband. Mehrere Türen führen ins „Innere“ bzw. nach „draußen“ (auf eine mögliche Terrasse). Die Umgebung kann man sich vorstellen als eine riesige Baustelle mit den dazugehörigen Geräuschen.
Hier haben Karl und Maria mit ihren Kindern Lena und Jonas eine vorläufige Bleibe gefunden, die auch den Freunden der beiden, Lukas und Johann/Ivan, als Zufluchtsort dient.
Karl und Maria sind „aus dem Osten“ mit ihren Kindern eingewandert. Die „Villa“ wurde ihnen vorläufig von Karls ehemaligem Vorgesetzten aus der „Armee“ überlassen. Sie sind eine Art Hausmeisterehepaar ohne Bezahlung. Karl verdient den kargen Lebensunterhalt als Tierpfleger beim Zirkus (oder im Zoo). Man könnte ihn auch als „bekennenden Alkoholiker“ bezeichnen oder als Sprüche klopfenden Hobbyphilosophen, der die Tiere mehr liebt als die Menschen. So bringt er eines Tages seinen Lieblingsschimpansen mit nach Hause, weil der in seinem Käfig an Depressionen leidet und dem er das Sprechen beizubringen versucht. In der „Villa“ herrscht gewissermaßen ein anarchistischer, chaotischer Zustand, zu dem die vier Jugendlichen „mit krimineller Energie“ nicht unerheblich beitragen. (Einbrüche in Supermärkten / Drogen usw.)
Jakob, der Polizist vom zuständigen Revier, hat die Kids schon einige Male „auf frischer Tat“ ertappt, aber noch keine ernsthaften Konsequenzen gezogen. Ernsthafte Absichten hat er jedoch im Hinblick auf Maria, mit der er sich eine gemeinsame Zukunft in seiner Schöner-Wohnen-Neubau-Appartement-Wohnung wünscht. Auch Mitarbeiter vom Jugend- und Schulamt intervenieren, um die Jugendlichen aus der Situation heraus zu holen – schließlich erfolgreich, nachdem die „Villa“ infolge einer vom stummen Sohn Jonas durch einen Schuss auf den Fernseher herbeigeführten Explosion unbewohnbar geworden ist. Der Abriss geht schnell vonstatten – wie ein Phönix aus der Asche entsteht das „schöne neue“ Wohnviertel…