Profil
Autoren | Elke Domhardt |
Damen | 1 |
Herren | 4 |
Besetzungshinweis | Zwei Darsteller in Doppelbes. |
Bereich | Sprechtheater |
Genre | Schauspiel |
Synopse
Herr Kaspar und Frau Grete bekommen ein Kind. Sie nennen es Hans. Herr Kaspar drillt es und nach drei Tagen apportiert es perfekt die immer wieder weggeworfene Zeitung. Doch plötzlich gibt es einen Knacks und Hans läuft blau an. Herr Kaspar und Frau Grete eilen zum Arzt, der keine Hoffnung sieht – es ist das Herz. Die Warteliste für eine Transplantation aber sei lang, allein der informelle Weg erfolgversprechend. Herr Kaspar und Frau Grete quatschen stracks einen Patienten an. Der liegt zwar im Sterben, weiß aber nicht, ob er sein Herz nicht posthum noch gebrauchen kann. Die Herzen aus dem Pflegeheim wären zu alt und ein „Weiberherz“ kommt nicht infrage für den Sohn: „Lieber tot als schwul“ ist die Devise von Herrn Kaspar. Den Selbstmörder – seines Zeichens Gott, der nicht mehr an sich glaubt – bringt auch der fünfte routinierte Sprung von der Brücke nicht um. Absolut niemand rückt sein Herz heraus. Ein neues Kind muss her, sein Herz soll Hans retten – ein Originalherz „aus eigenem Anbau“. Das Hohe Gericht lässt zwar mit sich reden – aber das allzu prompte Ableben eines Neugeborenen könnte vielleicht als Mord gelten … Da taucht ein Erfinder auf und hat das mechanische Herz parat. Das Herz wird eingebaut. Aber Hans funktioniert noch immer nicht: An seine dreitägige Kindheit erinnert er sich wie an einen Krieg! Das muss natürlich korrigiert werden. Als das Kind schließlich zur Kopiermaschine mutiert, sind alle zufrieden. Frau Grete bekundet ihre mütterliche Liebe, schreibt es auf, füttert den ultimativen Hans damit und erhält eine perfekte Farbkopie. „Jauchzet, frohlocket …“ – die letzten Worte sind der Anfang einer neuen (Un-)Heilsgeschichte. Nicht nur zur Weihnachtszeit.