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Annalisa und Ihre Männer

Profil

Autoren Luigi Lunari

Synopse

Diese Annalisa, eine etwa „30/35jährige Frau“ erinnert ein wenig an Henrik Ibsens „Nora“, mit dem Unterschied, dass diese nach ihrem „Emanzipationsversuch“ nicht nur ihr „Puppenheim“ verläßt (bzw. zu ihm zurückkehrt), sondern eine Lösung des Konflikts mit „ihren Männern“ nur im Freitod findet.

Annalisas „Puppenheim“ ist bevölkert von vier Männern: ihrem Vater (Direktor/Unternehmer) , Ihrem Onkel (Hauptmann), Ihrem Ehemann (Professor) und, zeitweilig als „Außenseiter“ dazugestoßen, Ninetto, dem „Taugenichts“, einem Jugendfreund Annalisas.

Zu Beginn kehren die drei, Mann /  Vater / Onkel , vom Begräbnis ihres alten Bridgepartners ins Haus zurück, empfangen von der treusorgenden Hausfrau Annalisa mit Snacks und Tee. Man betrauert den unersetzlichen Verlust des Partners, mit dem man bei internationalen Turnieren Meisterschaften gewonnen hat. Nach angemessenen Trauerbekundigungen drängt sich das Problem, einen Ersatzmann zu finden, in den Vordergrund. Einige Optionen werden erörtert und verworfen: unmöglich, für den meisterhaften Spieler, Partner und Freund einen adäquaten Ersatz zu finden. Vielleicht noch die Frau des Hauptmanns, die sich schon einige Male als geschickte Spielerin erwiesen hat. Aber eine Frau? Das geht gar nicht, denn das Kartenspiel, und besonders auf internationalem Parkett, auf dem natürlich nur Angehörige der „Upperclass“ zu Hause sind, ist eine Männerdomäne. Mit einer Frau als Partnerin würde man sich ja der Lächerlich preisgeben.Und auch im Gedenken an den teuren Dahingeschiedenen…Nein! Unmöglich! Wo ist der Ausweg aus diesem Dilemma? Da hat Annalisa eine Idee: sie war neulich beim Shopping in der Altstadt in einer dieser etwas anrüchigen Kneipen, um an dem heißen Sommertag eine kleine Erfrischung zu sich zu nehmen und hat dabei in einer Kartenspielerrunde einen hervorragenden Spieler beobachtet: den stadtbekannten Herumtreiber und Taugenichts Ninetto. Wie wäre es, wenn man es einmal mit dem versuchen würde?! Empörte Reaktion bei den Dreien. Mit so einem heruntergekommenen Individuum gemeinsame Sache machen – niemals! Man könne es doch wenigstens mal versuchen…mit einem Probespiel, schlägt Annalisa vor. Schließlich willigen die Männer ein. Ninetto wird gerufen, man spielt, und nach Stunden müssen sich die Männer geschlagen geben: Ninetto hat sie alle an die Wand gespielt. Er wird also in die Runde aufgenommen, entsprechend eingekleidet (dunkler Anzug), und vom Professor, Annalisas Mann, in die Verhaltensweisen und Verkehrsformen der „oberen Schichten“ eingewiesen. Er macht „Karriere“. Man gewinnt dank ihm internationale Turniere (Monte Carlo!). Nach einem Turnier in der heimatlichen Stadt gibt es eine Galaveranstaltung, zu der natürlich nur die Drei erscheinen dürfen. Annalisa soll dem „Taugenichts“ etwas zu essen machen und ihn dann nach Hause schicken.

Aus dem „etwas zu essen“ wird dann aber ein regelrechtes Gelage, in dessen Verlauf alte Erinnerungen an die gemeinsame Schulzeit aufgefrischt werden. Ein einschneidendes Kindheitserlebnis, so die angeschwipste und vom Alkohol enthemmte Annalisa, seien die „Doktorspiele“ mit Ninetto gewesen. Nie habe sie in ihrem späteren Leben etwas so Leidenschaftliches erlebt, geschweige denn in ihrer Ehe mit dem langweiligen und trockenen Professor. Ein erneutes „Doktorspiel“, zu dem sich Ninetto überreden läßt, macht ihr noch einmal bewußt, was ihrem Leben bisher gefehlt hat. Sie fordert Ninetto auf, mit ihr zu fliehen, fortzugehen: „Weg. Weg von hier! Bring mich hier weg! Ich will bei dir bleiben! Ich hab das hier satt! Ich will leben, frei atmen, was Verrücktes tun! Ich will nochmal ganz neu anfangen. Soviel Zeit hab ich verloren als brave Tochter und Ehefrau. Ich will endlich ich selbst sein wie ich es noch nie gewesen bin!“

Zwar hat Ninetto durchaus die „Doktorspiele“ genossen, und schließt auch für die Zukunft nicht aus, zwischen einem Turnier und dem andern…Aber gleich fortgehen? „Solche Sachen macht man doch nicht. Höchstens auf dem Theater oder im Kino.“

Außerdem verhindert die Rückkehr des Professors alles Weitere. Nur mit Mühe und fadenscheinigen Ausreden lassen sich die Wogen wieder einigermaßen glätten. Aber nach einigen Tagen sind dann doch Annalisa und Ninetto verschwunden. Alle Nachforschungen führen zu nichts, bis nach einiger Zeit Ninetto Annalisa in den Schoß der Familie zurückbringt. Er hat schließlich an dem neuen Leben Gefallen gefunden. „Warum soll ich die Dinge, die sie besitzen, nicht auch genießen…Auch ich will mein Stück vom Kuchen!“

Für Annalisa ist das das Ende von Aufbruch und Freiheit und neuem Leben. Zur Zufriedenheit von Vater, Mann und Onkel scheint die „Affaire“ damit aus der Welt zu sein. Der Hauptmann hat, eher wie zufällig, ein grünes Tuch auf dem Spieltisch ausgebreitet und darauf ein Kartenspiel gelegt und lädt mit einer Geste zum Spiel ein, wie um den unglücklichen Vorfall mit Annalisa endgültig abzuschließen.

Dann fällt draußen ein Schuss…