Profil
Autoren | Rainer Iwersen |
Herren | 4 |
Bereich | Sprechtheater |
Genre | Schauspiel |
Synopse
Eine ganz große Koalition: Vier Männer, mal im Kanzleramt der BRD mal im ZK der SED/DDR verortet, bemängeln den „Zustrom“ von Publikum im Saal sowohl als „Abwanderung“ (aus der DDR) wie als „Zuwanderung“ (in die neue wiedervereinigte BRD). Rainer Iwersen bringt in diesem bösen, sarkastischen Kommentar zu deutscher Zeitgeschichte Beharrungsmentalitäten auf die Bühne: Zusammenbruch des SED-Staates, Fall der Mauer, Währungsunion, Wiedervereinigung – ein modernes Königsdrama, aber ohne das Tragische, ohne die Zerrissenheit zwischen Machtbesessenheit und Moral. Diesen (deutschen) Helden ist nur eins wichtig: den eigenen Kopf ungeschoren ins Trockene hinüberretten; die Freiheit, sein Recht auf Reichtum einklagen. Und wenn „man“ bzw. „Mann“ sich plötzlich mit Nachfahren von Opfern der Shoah konfrontiert sieht, weiß Mann natürlich, was zu tun ist: A Diese Menschen in geschäftsmäßigem Hotelierüberschwang begrüßen. B Nicht bemerken, dass diese Menschen schweigen. Die Verbrechen von Nazi-Deutschland couragiert relativieren. C Sich vom ewigen Schweigen der Opfer-Nachfahren verletzt fühlen und sie verprügeln. D (wie Vier-Man(n)-Deutschland) Sich endgültig als „Nazi“ diskriminiert und für immer im Recht fühlen!