Profil
Autoren | Otto A. Böhmer |
Herren | 1 |
Bereich | Sprechtheater |
Genre | Schauspiel |
Synopse
Der Schwadroneur ist das Thema in dem aus vier Szenen bestehenden Stücks. Der Typus des Schwadroneurs hat Konjunktur in jüngster Zeit, er ist (wieder) gefragt. Wir kennen ihn aus Politik, wir erleben ihn im Literaturgetöse, und wir lesen über ihn in den Feuilletons. Man hört ihn Reden halten bei Festveranstaltungen. In den Kulturmagazinen von Funk und Fernsehen wird ihm bereitwillig das Wort erteilt. Er macht Karriere. Erstaunlich folgerichtig aber ist, dass der Schwadroneur endlich auch über unsere privaten Gespräche wacht. Die warme Luft unserer täglichen Reden tut ihm gut; wohlwollend hört er zu, wenn andere sich bemühen, ihm nachzueifern, was mittlerweile immer besser gelingt, da es an öffentlichen Vorbildern schon lange nicht mehr mangelt. Der nachdenkliche, der empfindsame und gebildete Schwadroneur ist ein selbstgefälliger und friedfertiger Mensch; nichts ist ihm mehr zuwider als jene Veränderungen, die er einzusehen vermag, ja, die er zu vertreten weiß. Der Schwadroneur sorgt für seine Angst, die nur ihm selbst gehört. Jeden Tag aufs neu setzt er an zum trägen Flug seiner Gedanken. Er klebt fest und er nutzt seine Zeit: Tage des Friedens, Tage des Schreckens.