Profil
Autoren | Sofija Prokofjewa |
Damen | 1 |
Herren | 1 |
Übersetzer | Peter Friedrich |
Bereich | Sprechtheater |
Genre | Schauspiel |
Synopse
Er macht es sich leicht: zwar sind sie schon viele Jahre nicht mehr zusammen, aber immer noch platzt er herein, wann immer es ihm passt und trinkt ihren Cognac. Seinen Sohn hat er ihr gelassen, Dimka, der heute macht, was er will. Dimka ist nicht ihr Kind – das war die Sache mit einem sehr jungen Mädchen. Und bei der „guten“ Familie, in die er eingeheiratet hat, konnte er nicht mit einem Kind ankommen. Aber wenn sie jetzt heiratet, dann würde alles anders werden. Also muss er die Heirat verhindern. In alltäglich scheinenden Dialogen und enthüllenden Monologen portraitiert Sofia Prokofjewa die verkorkste Geschichte verkreuzter Beziehungen. Was zunächst wie harmloser Tratsch über „freie“ Verhältnisse scheint, erweist sich schnell als ein repressives Machtgefüge aus kaputter Liebe, verletztem Vertrauen und sexuellem Herrschaftsanspruch. Aber nach außen wird kleinbürgerliches Wohlverhalten an den Tag gelegt, die Moral verteidigt und die Hierarchie peinlich beachtet. Alle leiden an diesem Widerspruch zwischen gesellschaftlichem und privatem Leben. Aber vor allem trifft es sie: dieser Macho kann sie zerstören. Gefühle bedeuten ihm nichts gegen seine jämmerliche Herrschaft. Eine „Offene Zweierbeziehung“ aus dem Land der Perestroika, die auch unserer Gesellschaft die Notwendigkeit der Umgestaltung vor Augen führt.