Profil
Autoren | Norbert Müller |
Damen | 4 |
Herren | 4 |
Besetzungshinweis | in Doppelbes. |
Bereich | Sprechtheater |
Genre | Schauspiel |
Synopse
Wer liest schon Kafka?! Immerhin, er ist berühmt, sein Name ein Markenzeichen. Also wird er in einer Kunstausstellung dem Publikum präsentiert – nicht seine Texte, sondern er selbst, in drei Lebensaltern, verkörpert durch Schauspieler. Ein ehemals bekannter Regisseur soll das arrangieren, eine Kafka-Forscherin ihn wissenschaftlich beraten: der Dichter wird in einer Peepshow zum Objekt, das Touristen anlockt. Es entstehen Figuren, Haltungen, Handlungen – latenter Antisemitismus wird ebenso unaufdringlich erkennbar, wie die Eitelkeit von Künstlern und Wissenschaftlern, denen es nur um sich selbst geht. Geschickt bleiben die Beteiligten unter sich, tragen die Konflikte um den jeweils besten Marktanteil aus; es reicht, die Auftraggeber im Off zu wissen, deren Wünsche zu erfüllen sind. Eine böse Satire auf die Funktion von Kunst und Künstlern in Zeiten der Marktwirtschaft – sie sind eine Ware, die gut und wirkungsvoll verkauft werden muss. Ein Stück mit Witz und beißendem Spott.