Camille

Profil

Synopse

Dacia Maraini hat ein Stück über das bewegte Leben der Camille Claudel geschrieben und dabei die rebellischen Aspekte dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit der Kunst- und Kulturgeschichte herausgearbeitet. Auguste Rodin wird dabei zum Gegenspieler, der trotz aller Ablehnung bürgerlicher Etikette den genialen, schöpferischen Künstler und den ebenso unhinterfragbaren Patriarchen verkörpert. Durch seine Rolle als Erzähler wird sinnfällig seine Macht über das Leben Camille Claudels und dessen Auslegung dargestellt. Schon als Heranwachsende ist Camille entschlossen, auch gegen den Willen ihrer Eltern ihrer Leidenschaft für die Bildhauerei nachzugehen. Der feinsinnige Bruder Paul ist der einzige Verbündete im erzkatholischen und engstirnigen Elternhaus, das sie zum Studium in Richtung Paris verlässt. Erst im Atelier von Rodin kann sie ihre überdurchschnittliche Begabung unter Beweis stellen. Sie wird erst Schülerin, dann auch Muse und Geliebte des Meisters, muss sich dabei allerdings den Freiraum als Künstlerin und als Frau hart erkämpfen und gibt sich doch ganz in Rodins Hand. Den Vertrauensbruch, eine erzwungene Abtreibung verkraftet Camille kaum. Während ihr Bruder Paul als erfolgreicher Diplomat und Schriftsteller die Welt bereist, verstrickt sie sich nach dem Bruch mit Rodin immer mehr in Psychosen und Einsamkeit. Ihre letzten Lebensjahre verbringt sie in einer Nervenheilanstalt. Ob ihr die Befreiung von patriarchaler Übermacht gelingen kann ist fraglich.