Profil
Autoren | Pierre Bourgeade |
Damen | 1 |
Herren | 1 |
Übersetzer | Manfred Langner |
Bereich | Sprechtheater |
Genre | Schauspiel |
Synopse
Eine Grenzstation. Eine Frau hat 25 Jahre darauf gewartet, endlich ausreisen zu dürfen. Sie hat ihr Huhn geschlachtet und dem Zöllner die letzten Eier mitgebracht. Aber ihr endlich in Griffweite liegender Pass definiert die/den Empfänger*in als eine Person mit Viehbesitz – ohne Huhn ist der Pass nichtig. Aber ein Floh tut es auch und für fünf Minuten ist die Ausreise wieder in Sichtweite. Dieser fünf Minuten bedarf es, damit der Zöllner zunächst die Dienstpostsachen öffnet – im Anschluss, Punkt 12 Uhr, wird er die Frau bis an die Grenze begleiten. In der Post findet sich allerdings ein neuer Erlass, der die Ausreise von Personen mit Viehbesitz untersagt. Es herrscht eine große Hungersnot und die Beantragung eines neuen Passes wird wieder Jahre in Anspruch nehmen. Die Frau zieht unter das Dach der Grenzstation und arbeitet als Assistentin des Zöllners. In der ersten Nacht „auf Posten“ hört sie Ratten. Der Zöllner führt aus, diese Ratten seien nur ihre Erinnerungen. Bald würden sie in die Flucht geschlagen und im See ertrinken. Igor Bleskin, sonst auf Baumwolle spezialisiert, bringe dann das Rattenfell in Umlauf: Als die Frau in ihrer neuen Funktion – ebenso staatstragend wie der Zöllner – nach gründlicher Prüfung ein Ausreiseersuchen von Igor Bleskin ablehnt, eskaliert die Situation. Bleskin ist ein alter Bekannter des Zöllners – aber er hat seinem Ausreiseersuchen keine Lebensbescheinigung beigefügt, wie er es – abgesehen von einem Ausnahmefall – hätte tun müssen.