Biographie
John Berger (1926 – 2017) war ein britischer Schriftsteller, Kunstkritiker und Maler. Seine Grenzgänge zwischen Literatur und den anderen Künsten sind für das 20. und 21. Jahrhundert eine unverzichtbare Inspiration. „Der Augenblick der Fotografie“ gehört ähnlich wie die Essays von Susan Sontag zu den wichtigen Beiträgen einer Bildwissenschaft, die auch im 21. Jahrhundert noch im Entstehen begriffen ist. Gemeinsam mit Nella Bielski hat John Berger Dramaturgien entwickelt, die Text und Bild integrieren: „Goya’s last portrait“, „Isabelle – A Story in Shorts“ und „Eine Frage der Geographie“ (1987). „Eine Frage der Geographie“ macht einen Un-Ort (Kolyma/Magadan) kurz vor Stalins Tod (1953) zum Kristallisationskern von Geschichte(n) und der Frage, wie eine Erinnerung an Menschen möglich ist, die ein diktatorisches Regime namenlos verschwinden lässt.
1972 gewann Berger den Booker Prize, 1991 den Petrarca-Preis, 2009 den Golden PEN Award und 2011 den Groeneveld Foundation Award. Zu seinen bekanntesten Werken zählen neben den o.a. „Auf dem Weg zur Hochzeit“, „Spiel mir ein Lied“, „King“, „Hier, wo wir uns begegnen“, „A und X – Eine Liebesgeschichte in Briefen“.