Biographie
Hans Günter Michelsen (1920-1994) war Autor, Pressesprecher des Berliner Schiller-Theaters und immer wieder Schauspieler. Mit seinen Stücken in den maßgeblichen, von Hans Magnus Enzensberger herausgegebenen Anthologien vertreten und gleichwohl immer wieder in Vergessenheit geratend, machen seine Stücke sowohl die „Marktwirtschaft“ als auch den „Literatur-Markt“ transparent. Für die Analyse schlechter Kontinuitäten der „alten BRD“ im 21. Jahrhundert sind seine Stücke unverzichtbar. Die Sprache seiner Figuren ist insofern „artifiziell“, als sie diese für dahinterliegende Denkmuster und Ideologien der „Nicht-Ideologen“ transparent macht. Auch der Nebentext („Regieanweisungen“) in seinen Dramen verdient Beachtung und kann eine gänzlich „unnaturalistische“ Lesart inspirieren: Worte und Sätze sind gleichsam durch Blicke und Gesten getaktet. Auf ihre Weise sind die imaginären Szenographien ähnlich präzise und abgründig vermessen wie „Quadrat I/II“ von Samuel Beckett – aber sie sind nicht gegen Referentialität immun. Im Gegenteil.
Werke
Alltag
Einigkeit und Recht und Freiheit: Braun AG (I) / Sein Leben (II) / Todestag (III)
Kindergeburtstag
Sein Leben
Terror
Vorsaison