Unter einer Brücke am Ufer des Flusses
Profil
Autoren | Luigi Lunari |
Aufführungsgeschichte |
UA Calgary (Canada) Fire Exit Theatre, 2005 UA Italia: Roma, Teatro di Documenti, 2006 Letzte Inszenierung: Alma Ati (Kasakstan) 2012 |
Synopse
„Wer, wenn nicht die Frau, kann als Wärterin der Erinnerung gesehen werden: Ihre Bindung zur Natur, die ebenfalls Mutter ist, macht sie solidarisch mit dem Leben, bis zu dem Punkt, dass sie das Leben auch da ermöglicht, wo die zerstörerische Kraft der Menschen (deren Verbindung zur Natur dagegen eher schwach ist) vorbeigezogen ist. Unbeeinflusst bleibt der Mensch auch von der Faszination der Geschichte – nicht die antike Geschichte, die eine starke Verbindung zur Entstehung und Entwicklung der Zivilisation hat und ebenfalls weiblich ist, sondern der aktuellen Geschichte, die keine Verbindung mehr zur Erinnerung der Ursprünge hat und als purer Machtwille gesehen werden kann.“
Umberto Galimberti „Vestali della memoria“ – La Repubblica, o7/06/2003
Bemerkung des Autors
„Unter einer Brücke am Ufer des Flusses“ wurde inspiriert durch einen Zeitungsauschnitt, wie auch schon „Im Namen des Vaters“. Dieser Ausschnitt enthielt folgende Nachricht: ein Unternehmer legte auf einmal seine Arbeit nieder, hörte auf zu schaffen und wurde zum obdachlosen Bettler. An und für sich keine außergewöhnliche Nachricht. Was aber um so außergewöhnlicher war, war, dass seine Mutter, so die Zeitung, den Unternehmer auf diesem Weg begleitet hat. Sie war mit ihm gegangen, sie hat mit ihm das neue Leben als Obdachloser geteilt, unter einer Brücke, am Ufer des Flusses. Diese kleine Geschichte blieb lange Zeit im Archiv des Autors, zusammen mit vielen anderen Geschichten, die meistens zu keiner folgenden theatralischen Fassung kamen.“
Luigi Lunari